Hallo,
nachdem ich gestern mit meinem Apple1-Nachbau ja sofort einen Erfolg verbuchen konnte, habe ich mich heute daran gemacht, eine der Platinen aus dem Bobbel-Fundus (made by Matthias) aufzubauen. Es war diese hier:
Platine sah gut aus, auf den ersten Blick keine Fehler festzustellen. Also schnell die paar Widerstände, den Sockel und Taster und Buchse eingelötet, den ATMega8 geflashed und dann an meiner VC20-Workbench
http://commodore.straessle.eu/2019/03/09/i-need-a-workbench/
testen wollen.
Glücklicherweise ist dort ein neues, selbstgebautes und kurzschlussfestes Netzteil angebracht. Denn nach dem Einschalten blieben alle Kontrolle-LEDs auf dem Board dunkel! Bitte was, was läuft den hier schief?
Kontrolle der Lötstellen, alles OK. IC runter, nochmals getestet -> VC20 startet normal. Nun hatte ich bereits einen Verdacht und wollte das Schicksal nicht ein zweites Mal herausfordern: Ist die Betriebsspannung richtig am AVR angeschlossen? Also Nachmessen am VC20 OHNE IC, und siehe da -> verpolt !!! Das IC wird mit MINUS 5 Volt betrieben. Gut, das IC hat Schutzdioden integriert, und wie bereits erwähnt regelt das Netzteil für diesen Fall ab.
Aber warum ist hier das verpolt? Ein Blick in den Schaltplan auf http://sensi.org/~svo/%5Bm%5Douse/ lässt erkennen, wo hier der Hase im Pfeffer liegt. Wenn man die D-Sub-Buchse laut Bestückungsplan einlötet (s. oberes Bild), dann ist ALLES spiegelverkehrt, d.h. der gesamte Joy-Port des Commodore ist falsch herum. Und weil die Betriebsspannung symmetrisch auf Pin 7 / 8 liegen, dreht sich die Betriebsspannung am IC. Schöner Mist!
OK, wenn ich nun die Buchse auf der anderen Platinen-Seite einlöten würde, dann wäre ja alles wieder OK:
Sieht lustig aus, aber dann kann ich es nicht mehr an die Control-Ports der Commodore stecken, dann stört die PS/2-Buchse. Auch Mist!
Aufgeben gilt nicht, das Ding muss laufen. Also nochmals mit verschieden Buchsen und Ideen gespielt und TADAA, so herum eingelötet:
Und nachdem ich noch die Fuses angepasst hatte (Standard-Werte sind 1MHz ohne Boot-Sektor, benötigt werden 8MHz MIT Bootsektor) hat dann alles geklappt und das Platinchen verrichtet nun tadellos seinen Dienst:
avrdude -c usbasp -p atmega8 -U mouse+boot.hex
avrdude -c usbasp -p atmega8 -U hfuse:w:0xDC:m
avrdude -c usbasp -p atmega8 -U lfuse:w:0xE4:m
Arris : Thomas, Du hattest auch eine solche Platine bekommen, also Vorsicht beim Aufbau !
Nachschlag: C64-Netzteil !!!
Nun bin ich gewarnt, denn ich habe mal heute parallel die C64-Netzteil-Platine angeschaut. Nun mit anderen Augen, und siehe da, die nächste Ungereimtheit:
Die Brücken-Endstufe mit ihrem Penta-Watt-Gehäuse passt ÜBERHAUPT nicht zur Platine ! Falsches Rastermass, falsche Anzahl der Pins, und auch die Schaltung per se gibt mir noch mehr als Rätsel auf. Die hole ich mir mal später zur Brust, seid also hier GANZ vorsichtig, Bitte
Bei Fragen gerne melden, ich helfe gerne ...
Have fun
Chris cassy-de
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